Archiv des Autors: nimmerklug

32. Die Schwerelosigkeit rückt vor

Seit dem Auftauchen der Rakete berichtete das Fernsehen ständig über die Raumfahrer und die Aktionen der Polizei. Es gab Beiträge die zeigten wie die Knirpse der Rakete zu winkten und auch eine Reportage wie die Polizei diese Knirpse von der Straße vertrieb.
Es gab auch einen Beitrag der zeigte wie die Polizisten das erste mal die Rakete angegriffen hatten und die Messgeräte zerstörten, bevor sie durch die Schwerelosigkeit in die Luft flogen.
Auf einer Gesprächsrunde im Fernsehen nahmen am nächsten Tag die Polizisten teil, die Schraubschnell und Schraubstift auf dem Weg ins Dorf mit der Schwerelosigkeit vertrieben hatten.
Sie waren offensichtlich alle schwer verletzt. Als daraufhin einer der teilnehmenden Wissenschaftler am Ende der Sendung sagte : „Endlich, liebe Freunde, können wir wieder aufatmen. Von nun an können die Polizisten uns nicht mehr bedrohen…“ wurde er gleich verhaftet und die Sendung abgebrochen.
Nach der Sendung gab es eine Übertragung von dem Dorf in dem Ährchen wohnte.
Die Polizisten schlichen sich gerade an, um das Dorf anzugreifen. Sobald die Polizisten los schlugen, schalteten die Dörfler die Schwerelosigkeit ein und schauten den Polizisten zu, die langsam davon schwebte. Wenn ein Polizei in der Schwerelosigkeit schoss, wurde er durch den Rückstoß mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit davon geschleudert.
Die Zuschauer konnten auch sehen dass die Dörfler von der Schwerelosigkeit nicht betroffen waren. Es wurde offensichtlich für alle Fernsehzuschauer dass die Bauern nicht nur die Samen sondern auch die Schwerelosigkeit bekommen hatten, um die Samen gegen die Polizei zu verteidigen.
Auch dieser Beitrag fand ein abruptes Ende und es wurde erst mal ein unverfängliches Unterhaltungsprogramm gesendet.
Ein Tag später gab es dann ein Interview im Fernsehen mit dem Polizisten Jurigl, der in der Schwerelosigkeit ein großkalibriges Gewehr abgefeuert hatte, so dass er einmal um die Welt geflogen war.
Als die Reporter ihm seine Waffe wieder geben wollten, war er außerstand die Waffe in die Hand zu nehmen. „Allen [Zuschauern] wurde klar, dass es bald unmöglich würde so weiter zu leben wie bisher.“
Es kamen immer mehr Bauern, die die Samen und die Schwerelosigkeit wollten.
Schließlich kamen sogar die Arbeiter aus Knauserfelds Nudelfabrik um die Schwerelosigkeit zu bekommen.
Sie nahmen damit Knauserfeld seine Fabrik weg, ohne dass die Polizei eingreifen konnte.
Hm, Genaugenommen wäre das Diebstahl oder eine Enteignung, wobei man in diesem speziellen Fall auch argumentieren könnte, dass die Arbeiter die Fabrik als Sicherheit für ausgebliebenen Lohnzahlungen übernommen haben.
Die Nudel, die von nun an in der Schwerelosigkeit produziert wurden, schmeckten sogar besser da der Teig lockerer war.

31. Ährchen bekommt die Samen der riesigen Pflanzen

Immerklug vermutet dass die Lunatiks ihnen wegen ‚irgendeiner idiotischen Aktion von Nimmerklug‘ feindlichen gesonnen sind. Da sie also noch eine Weile brauchen werden bis sie Nimmerklug und Nudeldick finden, richteten sie sich häuslich ein. Sie fingen an Häuser zu bauen und ihre Erdpflanzen anzubauen, um ihre zukünftige Lebensmittelversorgung zu sichern. Das alles taten sie in der Schwerelosigkeit, um gegen die Polizisten geschützt zu sein. Sie selber trugen Anti-Lunit um sich einfacher zu bewegen.
Kaum dass sie mit den Bauarbeiten angefangen hatten, sahen sie einen einzelnen Mondbewohner auf die Rakete zu rennen, der ein Papierstück in der Hand hielt.
Beim Erreichen der Schwerelosigkeit flog er natürlich in die Luft, aber die Knirpse halfen ihm wieder heil herunterzukommen. Dann gab er ihnen das Papier. Es war eine der Aktien und darauf war ein Bild von Nimmerklug. Der Dorfbewohner hieß Ährchen und hatte gedacht dass die Rakete, wie auf der Aktie versprochen, die Samen bringt. Auch wenn die Knirpse von der Erde nicht wussten was Aktien sind, gaben sie Ährchen Samen. Sie erfuhren auch, dass Nimmerklug wahrscheinlich von den Reichen in ein Gefängnis gesperrt wurde.
Auf den Rückweg griffen aber die Polizisten Ährchen an und er floh zurück zur Rakete.
Die Schwerelosigkeit schützte wieder vor dem Angriff. Dass sich Ährchen und die anderen Dorfbewohner auch schützen können und nicht gleich die Samen an die Polizisten verlieren, beschloss Immerklug Ährchen auch Lunit und Anti-Lunit zur Selbstverteidigung mitzugeben.
Schraubschnell und Schraubstift brachten Ährchen zusammen mit einem Gerät zur Erzeugung der Schwerelosigkeit ins Dorf bringen.
Auf der Fahrt wurden sie schon wieder von den Polizisten angegriffen, wobei sich das Gerät gleich bewährte. Im Dorf demonstrierte Ährchen gleich die Schwerelosigkeit und meinte dass sie nun keine Angst mehr vor der Polizei haben müssen.

30. Der Kampf beginnt

Nach dem Essen zogen die Knirpse aus der SUS Rakete in die NUN Rakete, da dort jeder seine eigene Kabine haben könnte. Und obwohl Rizinus anwies, dass alle zu Bett gehen sollten, blieben fast alle etwas länger wach. Schraubschnell und Schraubstift überlegten wie die Rakete durch die Höhle bewegt werden könnte und Immerklug und Professor Sternchen überlegten wo das Anti-Lunit zu finden wäre und wie es wohl aussieht. Sternblume und Sprotte überlegten dagegen wie man den Effekt des Anti-Lunit überwinden könnte und kamen zu dem Schluss, dass sie mehr Lunit brauchen um ein größeres Gerät zur Erzeugung der Schwerelosigkeit zu bauen.
Am nächsten Tag gingen sie in die Höhle und überprüften an einem riesigen Lunit Kristall ob es mit einem starken Magneten möglich ist ein Bereich der Schwerelosigkeit zu errichten trotz der Nähe des Anti- Lunits. Es war möglich! Interessanterweise betraf die Schwerelosigkeit nicht Immerklug und Professor Sternchen, denn sie hatten schon Anti-Lunit gefunden und in ihre Taschen gesteckt. Den Rest des Tages verbrachten sie damit die Samen aus der NUN in die SUS Rakete zu bringen und einen Vorrat von Anti-Lunit in der SUS anzulegen.
Am nächsten Tag zogen sie die Rakete schwerelos in die Eishöhle und als sie die Schwerelosigkeit ausschalteten, fielen sie durchs Loch.
Im Mond beobachteten sie durch Ferngläser die Oberfläche und sahen wie die Knirpse das Raumschiff freudig begrüßten und auf den Straßen zusammenströmten.
Als nächstes beobachteten sie wie die Polizei die Straße mit Gewalt räumte und das Feuer auf die Rakete eröffnete. Ein Treffer brachte sogar die Rakete ins trudeln. Immerklug suchte daraufhin einen Landeplatz weit weg von allen großen Siedlungen. Sie landeten erfolgreich auf einer kleiner Waldlichtung. Dort angekommen lachten sie sich über die kleinen Pflanzen schief und erkannten den Wert ihrer Samen.
Wie sie ihre wissenschaftlichen Messgeräte aufbauten um mehr über den Mond zu erfahren, stürmte schon die Polizei heran um sie zu vertreiben. Immerklug wollte mit ihnen reden, um zu erfahren wo Nimmerklug und Nudeldick sind, aber die Lunatiks eröffneten einfach das Feuer.
Alle retteten sich in die Rakete. Der Ingenieur Bolzen wurde am Arm getroffen. Zum Glück war es nur ein Durchschuss, der schnell von Rizinus behandelt wurde
Da die Schüsse der Rakete nicht anhaben konnten, befahl der kommandierende Polizist Rigl seinen Untergebenen die wissenschaftlichen Instrumente zu zerstören.
Entrüstet schaltete Immerklug die Schwerelosigkeit an. So schwebten alle Polizisten, inklusive der Verstärkung die gerade mit weiteren Fahrzeugen ankamen, in die Luft.

29. Immerklug eilt zur Hilfe

Nachdem Oktopus die Gesellschaft der riesigen Pflanzen vernichtet hatte, kam ihm die Idee dass noch mehr Raumfahrer von der Erde kommen könnten. Darauf wollte er vorbereitet sein. Er beauftragte die Astronomen die Erde mit den Gravitationsteleskopen zu beobachten, so dass sie ihn rechtzeitig informierten, wenn eine weitere Rakete kommt.
Als die Astronomen den Anflug der Rakete beobachteten, informierten sie Oktopus der sogleich die Polizei anrief. Die Polizei forderte noch weitere Informationen über den vermutlichen Landeplatz und die Anzahl der Knirpse, welche die Astronomen liefern konnten. Die Anzahl der Knirpse schätzten sie zum Beispiel anhand der Größe des Raumschiffs auf 10-20 Knirpse, was die tatsächlichen 12 ziemlich genau traf.
Die beobachteten Erdknirpse landeten ihr Raumschiff neben dem Schiff mit dem Nimmerklug und Nudeldick zum Mond geflogen waren. Zur besseren Unterscheidung der beiden Schiffe wurde dass von Nimmerklug und Nudeldick kurz NUN genannt und das andere nach den Hauptkonstrukteuren Sternblume und Sprotte SUS. Als erstes gingen Schraubschnell und Schraubstift, sowie Sternblume und Sprotte rüber zur NUN um sie erkunden. Sie sahen, dass Nimmerklug und Nudeldick nicht mehr da waren, zwei Raumanzüge fehlten und alle Nahrungsmittel aufgegessen waren. Daraus schloss Immerklug, dass sie erst in der Rakete gewartet hatten und dann eine andere Zuflucht gesucht hatten, als die Nahrungsmittel aufgebraucht waren. Während die vier Knirpse sorgfältig alle technischen Geräte und Apparate überprüften, überlegte Immerklug wohin Nimmerklug und Nudeldick gegangen sein könnten.
Immerklug ging zusammen mit Würfel, Farbklecks, Sternchen, Linse und dem Ingenieur Bolzen die gerade Sandbahn zum kegelförmigen Berg mit der Höhle. Zwischendurch entdeckte er die Stiefel die Nudeldick verloren hatte.
Als auch sie im Eistunnel waren, sicherten sie sich so wie bei einer Expedition über einen Gletscher, so dass sie nicht abstürzten. Sie ließen den Astronom Linse mit seinem Fernglas an einem Seil runter ins Loch. Er berichtete von Wolken, Wäldern, Flüssen und Ortschaften.
Daraufhin überlegten sie wie sie hinunter fliegen könnten. Die NUN war zu groß und der konventionelle Antrieb der SUS nur für den Rückflug zur Erde konzipiert. Also bauten sie das Anti-Schwerkraft gerät aus der NUN in die SUS. Dann konnte Immerklug die Rakete an einer langen Leine hinter sich her zur Höhle ziehen.
Fast dort angekommen, ließ die Schwerelosigkeit nach. Durch ein paar Experimente kam er darauf, dass es in der Höhle Anti-Lunit geben müsste, welches das Schwerelosigkeitsfeld des Lunits aufhob. Sie brauchten also mehr Lunit um ein größeres Gerät zur Erzeugung der Schwerelosigkeit zu bauen.
Es gab dann noch eine Diskussion ob man lieber das Anti-Lunit untersuchen sollte oder ob man sich weiterhin beeilen sollte um Nimmerklug und Nudeldick zu retten. Diese Diskussion wurde aber von den Autoritäts-Personen Immerklug und Dr. Rizinus schnell beendet. Das Kapitel endete mit ‚… im Gleichschritt Marsch!‘
Eine Diktatur der Gleichen über gleiche. Wenn man es nicht so viele Jahrzehnte im Ostblock hätte beobachten können, würde man fast nicht glauben dass die anderen Knirpse das mit sich machen lassen würden. Gleichzeitig wurden mit diesem Buch Kinder herangezogen die dieses Verhalten vollkommen normal fanden.