Archiv der Kategorie: Nimmerklug in Sonnenstadt

13. Leseblatt und Buchstabine

Wer war nun dieser Knirps Leseblatt den Nimmerklug verwandelt hatte?
Leseblatt und seine Freundin Buchstabine waren, ähnlich wie Nimmerklug und Pünktchen, begeisterte Märchenleser.
Sie hatten sogar ein Buchtheater gegründet, in dem es jeden Tag Bücherlesungen gab. Sie lebten glücklich und zufrieden bis Leseblatt eines Tages nicht zu einer Verabredung kam. In der Bibliothek erfuhr Buchstabine dass er gerade da gewesen war. Dann suchte Buchstabine ihn zu Hause, fand ihn aber nicht.
Als er auch nicht zur allabendlichen Bücherlesung kam, halfen alle regelmäßig zuschauenden Knirpse beim Suchen.
Sie riefen in den Krankenhäuser an und auch auf den Polizeistationen. Jede der Polizeistationen beauftragte auch noch ein paar Polizisten bei der Suche zu helfen. Die ganze Nacht suchten sie ihn, fanden ihn aber nicht. Da hatte ein Knirps die Idee, die Geschichte von Leseblatt und Buchstabine in der Zeitung drucken zu lassen, zusammen mit einer „Aufforderung, dass jeder, der etwas … wisse, dies der Redaktion mitteilen möchte.“

14. Nimmerklug liest die Zeitung und erfährt, wo er Leseblatt zu suchen hat

Am nächsten Morgen wurde Nimmerklug durch die Geräusche eines Selbstfegers geweckt. Das war eine kleine Maschine, die auf dem Fussboden umherfuhr und dabei Buntflecks herumliegendes Bonbonpapier auffegte.
Was anderes hätte ich in so einem modernen Hotel auch nicht erwartet.
Nachdem Frühstück gingen sie spazieren und sahen viele Knirpse Zeitung lesen. Pünktchen las dann auch aus der Zeitung die herzzerreißende Geschichte von Leseblatt und Buchstabine vor. Pünktchen fing sogar an zu weinen, da Leseblatt und Buchstabine sie an sich selbst und Nimmerklug erinnerte. Da nahm Nimmerklug die Zeitung und las aufgeregt vor, dass die Polizei einen herrenlosen Esel gefunden und in den Zoo gebracht hat. Daraufhin wollte er in den Zoo und erfuhren von einem hilfsbereiten Knirps, dass man mit dem Bus am besten hinkommt. In dem Bus gab es verschiedene Möglichkeiten sich zu beschäftigen, um sich nicht zu langweilen. Auf den Tischen lagen Zeitungen, Zeitschriften und Brettspiel wie Dame, Schach und Domino. Vorne gab es einen Fernseher auf dem man Filme sehen konnte. Vielleicht wird es in Bussen tatsächlich mal so etwas Ahnliches wie on-board-entertainment geben.
Dass es keine Schaffner gibt, die Stationen über Lautsprecher durchgesagt werden und Bildschirm herumhängen, ist ja auch schon umgesetzt.

Den beschriebenen Schießstand im hinteren Teil des Busses, kann ich mir aber nicht in einem Bus vorstellen.
Als der Bus vor dem Zoo hielt, stiegen sie aus.

15. Im Zoologischen Garten

Im Zoo ließ sich Buntfleck durch nichts verwundert. Ein Wolf war für ihn nur ein großer Hund und ein Tiger nur eine große Katze. Pünktchen bemitleidete all die eingesperrten Tiere. Unterwegs stillten die drei ihren Durst an einem Getränkeautomaten, der kohlensäurehaltige Getränke in den verschiedensten Geschmacksrichtungen ausgab.
Von den Geschmacksrichtungen her erinnert mich das irgendwie an Soda Club Getränke. Als mein Bruder das Buch das erste Mal in den 70er gelesen hatte, dachte er dass dies nur eine Modeerscheinung sei. Damals wurden wohl viele Siphonflaschen für den Hausgebrauch verkauft. Wie man sieht hat sich diese Mode Erscheinung aus den 50er über die 70er bis ins neue Jahrtausend herübergerettet. Das einzig wirklich innovative an diesem Automat wäre die Rücknahme und Waschung der genutzten Gläser.
Beim weiteren Rundgang sahen sie einen Esel von dem Nimmerklug annahm, dass es der in der Zeitung erwähnte Esel sei.
Als Pünktchen und Buntfleck sich durch die Knirpsenmenge am Elefantengehege drängten, lief Nimmerklug zurück und verwandelte den Esel in einen Knirpsen.
Ein mir bekannter Leser hielt die Frisur des Esels in den 80er für eine Anspielung auf die Frisuren der Popper. Heutzutage würde man wohl an Justin Bieber denken.
Doch als er mit Buntfleck auf dem Rückweg noch einen Esel sah, war er verunsichert und verwandelte diesen auch in einen Knirps.
Ebenso einen Maulesel, der als letztes aus dem Eselstall kam. Der verwandelte Maulesel fragte Nimmerklug, wo die anderen zwei Esel seien und fing einen Streit mit Nimmerklug und Buntfleck an, die dann lieber wegrannten.
Zum Glück stolperte der Esel über eine Wurzel, so dass sie entkamen.
Atemlos bei Pünktchen angekommen, sagten sie dass sie von einem verrückten Esel verfolgte wurden und Nimmerklug erzählte ihr dann die ganze Geschichte mit Leseblatt. Da er aber auch erzählte, dass er den Esel in einen Knirps verwandelt hat, schimpfte sie ihn nicht mehr.
Am Abend konnte Nimmerklug nun beruhigt einschlafen, ohne dass ihn sein Gewissen quälte.

16. Nimmerklug, Pünktchen und Buntfleck treffen Grauscheck

Am Abend konnte Nimmerklug nun auch beruhigt einschlafen ohne das ihn sein Gewissen quälte, weil er dachte dass er den Esel zurückverwandelt hatte.
Wenn er gewusst hätte, dass der Esel zum Zirkus und nicht wie es in der der Zeitung gestanden hatte, zum Zoo gebracht wurde, hätte er nicht so ruhig geschlafen. Die drei Esel die Nimmerklug in Knirpse verwandelt hatte hießen Grauscheck, Dickfell und Stoßdich. Stoßdich war aber kein echter Esel, sondern ein Maulesel. Dadurch war er schon als Esel etwas größer und kräftiger als die echten zwei Esel. Als er zum Knirps wurde, war er auch etwas größer und kräftiger geworden. Am nächsten Tag begegneten die drei Blumenstädter Knirpse Grauscheck. Nimmerklug erkannt ihn gleich an seiner bunten Kleidung, als einen der Esel die er verwandelt hatte.
Zuerst half Grauscheck einem Knirps ganz nett beim Blumengiessen, aber dann wurde ihm langweilig. Er neckte Nimmerklug und Pünktchen, die in der Nähe standen, mit dem Wasserschlauch. Pünktchen wollte mit Nimmerklug weg gehen, um Ärger zu vermeiden. Da Nimmerklug, aber zu unbeherrscht war, kam es zu einer Rauferei, bei der noch mehr Passanten bespritzt wurden. Schließlich wurden sie von den Passanten überwältigt, und die Polizei kam. Grauscheck rannte weg, und Nimmerklug wurde auf die Polizeiwache mitgenommen.
Nimmerklug hat vielleicht nicht angefangen, aber er hat bei der Rauferei mitgemacht. Wenn er auf Pünktchen gehört hätte, wäre er nicht von der Polizei auf die Polizeiwache mitgenommen worden. Also lieber Streit vermeiden, auch wenn man selber nicht angefangen hat.
Die Polizei kam deshalb so schnell, weil sie Wachkugeln benutzten. Das waren kugelförmige Bildschirme in der Polizeistation, auf denen man alle wichtigen Kreuzungen in Sonnenstadt überblicken konnte. Sie wurden in erster Linie zur Verkehrsüberwachung genutzt, aber man konnte auch gut erkennen wenn sich viele Knirpse versammelten und dadurch den Verkehr behinderten.
In Ostberlin gab es auch schon solche Kameras, die die wichtigsten Plätze und Verkehrsadern in Ostberlin überwachten. Einerseits um Staus durch Verkehrsunfälle schneller zu bemerken, aber auch um schneller eingreifen zu können, wenn es zu spontanen Protesten wie am 17. Juni kam.
Auf der Polizeiwache, wo Nimmerklug auch eine Gelegenheit hatte die Wachkugeln zu sehen, wussten die Polizisten gar nicht mehr so recht was sie mit dem Störenfried anfangen sollten. Früher hatte es in Sonnestadt auch mal unartige Knirpse gegeben und die wurden mit Strafpredigten und Gefängnis bestraft, wenn sie jemanden anderen hänselten, wehtaten oder bestahlen.
Aber mittlerer weile waren die Knirpse gescheit genug. „Jeder begriff, dass er die anderen genauso behandeln musste, wie er selbst gern behandelt werden wollte.“
Kurz die Polizisten waren nur noch zum Regeln des Verkehrs da.