Nachdem Nimmerklug in der Eishöhle verschwunden war, hatte sich Nudeldick auf den Rückweg zum Raumschiff gemacht, um dort auf Rettung zu warten. Als er aber innerhalb von ein paar Tagen alle Vorräte aufgegessen hatte, überlegt sich Nudeldick dass er Nimmerklug folgen sollte, da der sicher schon Essen gefunden hat, denn sonst wäre er ja zur Rakete zurückgekehrt. Nudeldick rutschte nun auch in der Eishöhle die Schräge hinunter, aber er landete nicht in Pressen sondern in der Nähe von Los-Paganos an einem Meeresstrand, wo er natürliche Salzvorkommen fand.
In der Stadt angekommen wollte er auch etwas essen, aber er ging es etwas vorsichtiger an als Nimmerklug. Nudeldick fand heraus, dass man für Essen Geld bezahlen muss. Also hackte er hinter der Küche Holz um sein erstes Geld zu verdienen, das er aber gleich für Essen ausgab.
Beim Essen würzte er seinen Brei mit dem gefundenen Salz. Das interessierte auch die anderen Gäste. Sie waren begeistert von dem neuen Geschmack der Speisen, wenn man sie salzte.
Nudeldick witterte daraufhin ein Geschäft und verkaufte das ganze Salz, das er in den Taschen hatte, so dass er ein Essen nach dem Anderen essen konnte.
Trotzdem hatte er am Abend noch viel Geld übrig. Am nächsten Tag hatte ihm die Wirtin sogar einen eigenen Verkaufsstand im Restaurant eingerichtet, da sie erkannte dass durch dieses neue Geschmackserlebnis immer mehr Kundschaft kam.
Schließlich kaufte sie sogar gleich alles Salz das in der Küche gebraucht wird, selber von Nudeldick. Dadurch mussten ihre Kunden nicht mehr selbst das Salz bei Nudeldick kaufen, und man konnte das Salz auch schon bei der Zubereitung hinzugeben, so dass der Geschmack noch besser wurde.
Abgesehen davon, dass die Wirtin die Kunden schneller bedienen lassen konnte, musste Nudeldick auch nicht mehr den ganzen Tag im Restaurant sitzen.
Da sich auch andere Restaurants von ihm Salz kaufen wollte, stellte er zwölf Leute, für je einen Ferting pro Tag, an. Die zerstießen in einem alten Schuppen große Salzkristalle und lieferten dann das Salz an die Restaurant .
Mit dem Salz nahm er aber jeden Tag 250 Fertings ein, ohne dass er etwas tun musste.
Nudeldick errechnete dass jeder der Arbeiter ungefähr 20 Fertings pro Tag für ihn verdiente. Deshalb entschied er sich den Betrieb zu erweitern und noch mehr Knirpse einzustellen.
Nudeldick war jetzt einer der Reichen und lebte in Saus und Braus. Er kaufte sich eine Villa und vergnügte sich den ganzen Tag auf der Uferpromenade bei Rummelattraktion wie dem Teufelsrad. Aber Nudeldicks sorgloses Leben währte nur kur. Nicht nur dass ihm andere Salzfirmen Konkurrenz machten und dadurch der Salzpreis sank. Zusätzlich forderte der Besitzer des Strands auch einen Anteil, so dass die Gewinnmarge schnell kleiner wurde.
Als dann die Strandbesitzer selber vollautomatisierte Salzfabriken gründeten und sich in einem Salzkartell zusammenschlossen, mussten aufgrund des noch niedrigeren Salzpreises, alle kleineren Salzbetriebe, inkl. Nudeldick Betrieb schließen.
Wenn Nudeldick nicht von einem Besitzer eines Teufelsrad als Dreher angestellt worden wäre, wäre er arbeitslos geworden.
Archiv der Kategorie: Nimmerklug auf dem Mond
23. In der Sackgasse
Sie hatten auch noch genug Geld um in dem Hotel Economy zu übernachten, das sich damit rühmte die billigsten Zimmer anzubieten. Bei anderen Hotels musste man für ein Zimmer mindestens das Doppelte bezahlen. Das hatte jedoch einen Grund. Man musste für die Nutzung von allem Möglichen extra bezahlen: dem Licht, dem Fernseher, dem Wasser, den Betten, den Bettdecken, den Kopfkissen, der Heizung und natürlich dem Zimmerservice.
Überall streckte sich den Knirpsen mit einem ‚Rätsch‘ eine Metallzunge entgegen die die Eingabe einer 1 oder 2 Centik Münze forderte. Das unverschämteste war, dass die Garderobe, in der sie ihre Hüte abgelegt hatten, für die Nutzung der Ablage nachträglich Geld forderte, bevor es die Hüte freigab. Da man unbedingt einen Hut braucht, wenn man nicht auf die Insel verschleppt werden wollte, mussten sie wohl oder übel bezahlen.
Wieder am Bahnhof fanden sie abermals weder Julio und Augenblick und begriffen das die beiden mit dem Geld durchgebrannt waren.
Den Tag über suchten sie wieder eine Arbeit. Sie fanden aber keine, so dass sie sich ohne Essen zu einer möglichst billigen Unterkunft begaben.
Ziege hatte mal in Sankt- Mücke gewohnt und wusste wo eine ‚Müllige Arbeiterunterkunft‘ stand. Der Name der Unterkunft bezieht sich auf den Besitzer und nicht den Zustand, obwohl das auch zutreffen mag.
Sie gingen in die Müllige Sackgasse und bekamen in der Unterkunft noch zwei Betten für die paar Centiks, die sie noch hatten.
Die Unterkunft erinnerte Nimmerklug ans Gefängnis. Es war auch voll mit Stockbetten die eher an Regale erinnerten und die Beleuchtung war genauso schlecht.
Aber es war viel dreckiger und wie er in der Nacht leidvoll mitbekam auch viel mehr mit Ungeziefer, wie Ratten und Wanzen, verseucht.
Einer der Bewohner lobte den Besitzer Herr Müllige, dass er es den Armen ermöglicht einen Schlafplatz für so wenig Geld zu bekommen, aber ein anderer Knirps rechnete vor dass der Besitzer es nur macht, weil er dadurch viel mehr Geld verdient als wenn er das Haus in ein Hotel verwandeln würde. Das schrecklichste an dieser Beschreibung ist, dass dieses Geschäftsmodel immer noch gilt und es immer noch ungezieferverseuchte Arbeiterunterkünfte gibt in denen viele Bewohner auf engsten Raum ohne Privatsphäre zusammengepfercht sind.
Bei Einschlafen erinnerte sich Nimmerklug wieder an Nudeldick und rechnete aus dass die Lebensmittel in der Rakete für eine Person mehr als ein Jahr reichen müssten.
Interessant auch der Titel dieses Kapitels. Sackgasse konnte die Straße meinen in der Nimmerklug gelandet war. Er war aber auch der Name der Unterkunft. Obendrein könnte man meinen das sich Nimmerklugs Lebenslauf in eine Sackgasse bewegt hat, denn wie will er je wieder aus dieser Unterkunft herauskommen?
22. Wie Nimmerklug und Ziege in Sankt-Mücke ankamen
Im Nachtzug nach Sankt-Mücke bat Knauserfeld den Schaffner ihn rechtzeitig vor Brechen zu wecken, doch der sagte nur „Ja, Ja.“
Als der Schaffner weg war, las er in einer Zeitung eines Mitreisenden den Artikel den Herrn Krabbe beauftragt hatte. Da Knauserfeld aber wusste dass die Zeitung Oktopus gehört dachte er, dass dieser Artikel nur veröffentlich wurde um den Preis der Aktiengesellschaft zu drücken. Knauserfeld überlegte sich Oktopus Plan zu durchkreuzen und die Aktien vor Oktopus zu kaufen, um sie dann später teuer zu verkaufen. Dann legte er sich schlafen. Als Brechen kam schlief er tief und fest. Der Schaffner hatte vergessen ihn zu wecken. Erst bei der nächsten Stadt ‚Panoptikum‘ schob der Schaffner Herrn Knauserfeld aus dem Zug.
Nimmerklug und Ziege weckte der Schaffner dagegen rechtzeitig.
Die zwei stiegen in Sankt-Mücke aus und warteten auf dem Bahnsteig darauf, dass Julio und Augenblick sie abholen. Doch es kam keiner. Nimmerklug und Augenblick hofften das Julio und Augenblick sich nur im Tag geirrt hatten und beschlossen am nächsten Tag nochmal vorbei zu schauen.
Da sie aber fast kein Geld hatten, mussten sie sich ein Arbeit suchen um etwas zu Essen zu bekommen. Sie bewarben sich als Koch, Kellner, Verkäufer und anderem, wurden aber überall abgelehnt. Durch purem Zufall fand Ziege eine demütigende aber recht gut bezahlte Tätigkeit. So ist es doch meistens. Je weniger Leute eine Arbeit tun wollen, um so besser ist sie bezahlt.
Am Abend konnten sie endlich essen.
21. Knauserfelds Abenteuer
Wieso war Knauserfeld so dreckig und zerrissen als Nimmerklug ihn in dem Zug sah?
Als es Knauserfeld gelungen war vor seinen „Befreiern“ zu fliehen, war er erst einmal so aufgeregt, dass sogar sein Hungergefühl verschwunden war.
Das brachte ihn gleich auf Ideen wie man durch einen geschickten Tagesablauf Geld für Essen sparen könnte. Das sind die wirklich guten Unternehmer die an jeder Ecke eine Möglichkeit finden Geld zu sparen oder zu verdienen.
Doch kaum beruhigte er sich wieder, plagte ihn auch wieder das Hungergefühl. Er suchte Beeren, Nüsse und Pilze doch er konnte nichts finden. Während er die Natur um sich herum bewunderte, lief er in ein Moor. Nur mit etwas Glück versank er nicht in einem der Schlammlöcher, um sich dann gleich auf ein Nest der Roten Moorameisen zu setzen.
Mittlererweile wurde es Dunkel und er suchte sich einen sicheren Schlafplatz in einer Baumhöhle. Doch es war eng und kalt und er musste in der Nacht mehrmals heraus klettern, um mit etwas Bewegung seinen Körper zu strecken und aufzuwärmen.
Kaum das es dämmerte, zog er weiter.
Im morgendlichen Bodennebel übersah er eine Schlucht und fiel hinein, als er gerade den Himmel bewundert hatte. Auf der anderen Seite der Schlucht stolperte er durch ein Kartoffelfeld und steckte eine paar Kartoffeln ein, bevor er am Fluss vier Knirpse traf. Sie hatten alle nicht genug Kleidung und ihre Hütte war aus Verpackungsreste der unterschiedlichsten Produkte gebaut. Er bat sie um etwas zu essen und trinken, aber sie konnten ihm nur heißes Wasser anbieten. Als er die Kartoffeln heraus holte, erklärten sie ihm dass man die in der Glut backen sollte, bevor man sie essen kann.
Daraufhin wollte Knauserfeld noch mehr Kartoffeln vom Feld stehlen, aber er wurde erwischt, verprügelt und verfolgt bis er wieder in die Schlucht fiel.
Du sollst nicht stehlen!
Diesmal kletterte er auf der anderen Seite raus und fand eine Straße wo ein Autofahrer vorbei kam und ihn zurück nach Grabenberg mitnahm. Von dort aus wollte er mit dem Zug in seine Heimatstadt Brechen fahren.