Archiv der Kategorie: Nimmerklug auf dem Mond

16. Herr Oktopus

Kaum das der Bauer, der als erster Aktien gekauft hatte, das Büro verlassen hatte, eilten Augenblick und Julio zur Werbeagentur, auf dass diese die Werbeplakat draußen auf dem Land, in den Dörfern, aufstellen sollten. Es kamen mehr Bauern und mit der Zeit auch die Städter, da sie mitbekamen dass die Aktien gefragt waren. Die Städter wollten entweder ihren Traum vom eigenen Hof auf dem Land erfüllen oder mit Aktien spekulieren. Schließlich berichteten die Zeitungen wieder so viel darüber dass es dem reichen Fabrikanten und Großgrundbesitzer Herrn Oktopus auffiel. Er hatte die weitreichende Gefahr erkannt die von den riesigen Samen ausging und nicht nur seine Landverpachtungen sondern sogar die Löhne der Fabrikarbeiter betreffen würde. Daher schickte er seinen Assistenten Krabbe um Augenblick und Julio, die schon als Trickbetrüger bekannt waren, zu überreden das Kapital der Aktiengesellschaft zu veruntreuen, so dass alle denken würden, dass es die Samen nie gegeben hat.
Wow dieser Unternehmer sitzt nicht nur gelangweilt rum, sondern macht sich aktiv einen Kopf wie er sein Geld verdient. Kein Wunder dass er der reichste Knirps ist.
Augenblick und Julio forderten von Herrn Krabbe 2 Millionen bevor alle vier Gründer mit dem Kapital der Aktiengesellschaft (was noch mal 2 Millionen wären) verschwinden würden.

15. Das Unternehmen wird etabliert

Während Augenblick durch die Stadt eilte um Werbung zu machen, verlor Julio den Glauben an das Unternehmen und widmete sich wieder seinem Laden. Ziege und Nimmerklug blieben im Büro und warteten mehrere Tage auf den ersten Käufer. Sie spielten «Tic-Tac-Toe» (Jemand hätte den sagen sollen, dass dieses Spiel keiner gewinnen kann wenn beide gut spielen.) und Nimmerklug versuchte ein abstraktes Kunstwerk, das im Büro hing, zu verstehen, bis ihm Ziege erklärte dass man das Bild gar nicht verstehen können soll, denn dann geben die Reichen mehr Geld dafür aus.
Ich hatte glatt den Eindruck dass sich die Abstrakte Kunst dem Autor des Buches nie erschlossen hat.
Nimmerklug erfuhr auch noch mehr darüber wie die Reichen ihr Geld verschwendeten. Die Reichen zerschlugen manchmal aus Langeweile sogar ihre Möbel.
Das kommt bei den heutigen Reichen und Berühmten gelegentlich auch vor.
Ziege erklärte auch wie die Reichen mit ihren Betrieben Geld verdienten ohne noch dafür zu arbeiten. Sie beaufsichtigen nur noch ob der Gewinn stimmt. Schließlich erzählte Ziege noch wie er, der früher ein gut verdienender Angestellter war, nach einem Autounfall verarmte, da es bei ihnen keine Krankenversicherung gab. An dieser Stelle kommt ein alter Bauer ins Büro um eine Aktie zu kaufen. Das ganze Dorf hatte ihr Geld zusammengekratzt und gerade so hundert Centiks (1 Ferting) zusammen bekommen. Er erklärte dass ihnen eine Aktie reichen wird, selbst wenn sie dafür nur einen Samen bekämen. Denn sie würden dann den Samen anpflanzen und die gesamte Ernte verwenden um noch mehr Samen zu bekommen. Selbst wenn es dann ein oder zwei Jahre länger dauert bis sie der Armut entkommen. Zumindest haben sie eine Hoffnung.
Damit geht es diesen Knirpsen noch besser als manchen indischen Bauern die in der heutigen Zeit viel Geld für Hybridsamen, oder besser gesagt Einwegsamen, ausgeben. Wenn sie eine Mißernte haben, können sie nicht einfach die Ernte als Saatgut für das nächste Jahr verwenden. Wenn dann auch das Geld für das nächste Saatgut fehlt, schwindet die Hoffnung und viele Bauern sehen gar keinen Ausweg mehr.
Während des Verkaufs kamen Augenblick und Julio ins Büro, die den Bauer gleich fragten wie er von den Aktien erfahren hatte. Außerdem ließen sie von den abgerissen, alten Mann ein Foto für einen Zeitungsartikel machen, um den Stadtbewohnern zu zeigen dass selbst die Armen vom Land sich die Aktien kaufen.

14. Die ersten Schwierigkeiten

Am Tag der Gründung gab es aber einen großen Banküberfall, so dass alle Medien nur noch über den Raub berichteten und nicht mehr um den Raumfahrer. Da keiner mehr an den Raumfahrer und die großen Pflanzen dachte, wollte auch keiner die Aktien kaufen. Die Knirpse dachten einfach an andere Sachen. Die ganze Stadt war auf der Suche nach dem geraubten Geld. Besondere Auswirkungen hatten zwei Vermutungen. Ein Glatzköpfiger äußerte in einem Leserbrief, dass die Polizei den Räubern das Geld abgenommen und behalten hätte, woraufhin die Polizei nicht mehr versuchten den Raub aufzuklären sondern den Glatzköpfigen einzusperren.
Das die Verteidigung des eigenen Rufs mitunter für wichtiger erachtet wird als die tatsächliche Verfolgung von Verbrechern gab es sicherlich auch bei der Staatssicherheit in der DDR. Die hatten echt Glück(?), dass es dieses Buch damals nicht gab.
Ein anderer Leserbrief enthielt die Vermutung dass die Räuber das Geld in den Reifen versteckt hätten, woraufhin alle Einwohner die Reifen von allen Autos zerstachen. Im nachhinein kam heraus dass der Absender dieses Briefs der Freund eines Reifenhersteller war, der dadurch ein gewaltiges Umsatzplus hatte. Daraufhin verklagten ihn die Tankstellenbetreiber, da sie durch den Brief gewaltige Umsatzeinbußen hatten. Ich musste an dieser Stelle spontan an die seltsamen Prozesse denken die manchmal in Amerika geführt werden. Da keiner von den Lunatiks mehr an den Raumfahrer Nimmerklug und die großen Pflanzen dachte, beschloss Augenblick Geld für Werbung auszugeben, um die frischgedruckten Aktien zu verkaufen.

13. Die Gründung der Gesellschaft der Riesigen Pflanzen

Wie erwartet hatten die Pfefferkuchenbäckerei, das Hotel Smaragd und der Doktor Spritze in nächster Zeit viel mehr Kundschaft. Die Knirpse wollten alle das haben, was gerade beworben wird.
Das ist bei den meisten Medienkonsumenten heute bedauerlicherweise noch genauso!
Dadurch konnten Augenblick und Julio mit dem Hotelier Haps aushandeln, dass sie kostenlos im Hotel bleiben durften. Für eine entsprechende Gage trat Nimmerklug auch im Fernsehen auf, um die Neugierde der Zuschauer zu befriedigen. Übertragen wurde eine wissenschaftliche Konferenz bei der Physiker, Chemiker, Astronomen und Lunologen fragen an Nimmerklug stellten bzw. dessen Fragen beantworteten. Die Astronomen konnten übrigens die Sterne außerhalb der Mondhülle durch ein Gravitationsteleskop am Himmel verfolgen. Es gab aber niemanden der einen Flugapparat konstruiert hatte, der bis zur Mondhülle fliegen konnte, da die Reichen so etwas als nicht profitabel ansahen. Nachdem man sich über die Bezahlung geeinigt hatte, wurde auch noch ein Kinofilm über Nimmerklugs Landung gedreht. Dabei wurde zum Großteil das Material von der Ankunft im Hotel verwandt. Man musste nur noch zwei Szenen nachdrehen. Einmal wie er sich den Raumanzug nach der Ankunft im Hotel auszog und dann noch wie er mit dem Fallschirm herunter gefallen war. Für letzteres zog er seinen Anzug an und sprang aus einem Hubschrauber. Nach dem die Lunatiks (die Lunaren Knirpse ) Nimmerklug im Fernsehen und im Kino gesehen hatten und in den Zeitungen Artikel über die riesigen Früchte der Erde gelesen hatten, verkündeten Augenblick und Julio in einer Pressemitteilung die Gründung der Aktiengesellschaft der Riesigen Pflanzen, deren Aufgabe es ist die Samen der riesigen Pflanzen aus der Rakete auf der Mondhülle zu holen. Sie ließen Aktien drucken, kauften sich Safes für die Aktien und das einzunehmende Geld, und teilten die Posten der Aktiengesellschaft unter sich auf. Julio wurde Vorsitzender, Augenblick der Kassenwart, Nimmerklug der Kassierer (als solcher musste er den tatsächlich Aktienverkauf durchführen ) und Ziege der Pförtner und Bote.