Archiv der Kategorie: Nimmerklug in Sonnenstadt

21. In der Kleiderfabrik

Ein Meister führte Nimmerklug und seine Freunde durch die Kleiderfabrik. Er erklärt dass die synthetischen Fasern für die Kleidung aus Löwenzahnsaft hergestellt werden
Hat das jemand mal ausprobiert? Ließe sich aus dem Löwenzahnsaft tatsächlich Fäden herstellen und welche Reißfestigkeit hätten diese?
Die erzeugten Fäden werden sofort verwoben. Verkleben dann nicht die Fäden?
Nach den Webstühlen laufen die Stoffe durch Druckwalzen, so dass karierte, gepunktete oder gestreifte Stoffe entstehen. Aus den Stoffstücken werden Einzelteile für die Kleidungen ausgestanzt, die dann zusammengeklebt werden.
Bei synthetischen Fasern lässt sich das sicherlich sehr leicht machen. Ein leichtes Erhitzen könnte schon reichen…
Stoffe wurden nicht nur gewebt, sondern auch gestrickt, gehäkelt und vieles mehr.
Die Fabrik war vollautomatisiert. Nur im obersten Stock gab es keine Maschinen. Dafür sehr viele Knirpse die die neuen Sachen entwerfen.
Aus Gründen der Sicherheit im Fall eines Brandes, hätte ich diese Abteilung eher ins Erdgeschoss verlegt und alle Maschinen weiter oben.
Die Kreativen waren voll auf damit beschäftigt immer den neusten Modetrend vorauszusehen bzw. genau zu erahnen was die Knirpse wollen.
Nimmerklug erfuhr, dass sie an diesem Tag an gelben Hosen arbeiten, da dies einen Tag vorher vermehrt nachgefragt wurde.
Der Meister vermutete dass ein Knirps mit einer gelben Hose in die Stadt gekommen ist. Dann sah er Nimmerklugs gelbgrüne Hose und fragte seit wann er denn in der Stadt sei.
‚“Vorgestern“, antwortete Nimmerklug.“ Daraufhin wurde er gleich als Muster hergenommen und die Modedesigner malten seine Hosen ab

Den Rest des Kapitel wird noch mal Kommunismus für Anfänger erklärt:
Jeder kann so viel haben wie er will ohne zu bezahlen.
Nach Nossows Auffassung kann dies durch den technischen Fortschritt realisiert werden der es erlaubt von allem genug herzustellen. (Siehe dazu auch das erste Kapitel von Nimmerklug auf dem Mond.) Es gibt genug Kleidung aus der Kleiderfabrik, Essen aus den Gasthäusern mit Großküchen oder auch Autos aus den Autofabriken.

Doch wer will schon ein Auto, um das man sich kümmern muss, wenn man sich doch jederzeit ein Knopftaxi rufen kann?
Da führt Nimmerklug Bolzen an, der aber meinte dass das bei ihm etwas anderes sei, weil er so gerne Auto fährt.
Schließlich wies Buntfleck daraufhin, dass er Hunger hat und sie gingen ins nächste Restaurant.

20. Nimmerklug und seine Freunde werden mit dem Ingenieur Bolzen bekannt

Am nächsten Morgen las Nimmerklug erschrocken in der Zeitung von seiner Flucht aus der Polizeistation und dass nach Pfeifstengel und ihm gesucht wird.
Als es dann klingelte, dachte Nimmerklug schon, dass die Polizei ihn abholen will, aber es war nur Würfel der den Stadtrundgang fortsetzen wollte, den sie wegen dem Architekturkomitee unterbrochen hatten.
Auf dem Weg zur Schaffensstraße hielt dann plötzlich ein Auto neben ihnen. Der Ingenieur Bolzen, ein Bekannter von Würfel, stieg aus.
Er bot an sie zur Schaffensstraße zu fahren und unterwegs noch die Kleiderfabrik zu zeigen.
Das war eine sehr rasante Fahrt denn Bolzens stromlinienförmige Auto hatte einige Extras.
Es konnte über andere Autos springen, auf dem Wasserfahren und wie ein Hubschrauber fliegen. So ein Fahrzeug darf es aber nicht zu häufig geben. Wenn alle wild umher rasen dürfte es mehr Unfälle geben und noch länger dauern bis man ankommt.
Buntfleck der auf dem Beifahrersitz saß bekam es mit der Angst zu tun und fragte unterwegs nacheinander nach Sturzhelm, Rettungsring und Fallschirm.
Während des Flug entlang des Flusses meinte Bolzen doch glatt, dass man keinen Fallschirm bräuchte, weil man ja einfach ins Wasser springen könnte.
Bei hohen Geschwindigkeiten oder großer Höhe kann aber auch ein Fall ins Wasser gefährlich sein.
Am Ende der Fahr freuten sich die mitfahrenden Knirpse richtig, dass die Fahrt zu ende war. Unterwegs hatten sie beim Flug noch Sonnenbatterien (Solarzellen) auf den Dächern gesehen. Nimmerklug fragte warum die dort sind und Bolzen antwortete:
Weil dort keiner herum läuft und sie dort keinen stören und weil sie dort am meisten Sonne abbekommen.
Ein halbes Jahrhundert später haben wir es noch immer nicht geschafft die Dächer zu pflastern.

19. Im Theater

Nimmerklug und Pünktchen trugen Buntfleck in den nächsten Park zu einem Springbrunnen, um ihm mit Wasserspritzern zu wecken.
Im Park beobachteten sie auch Musiker mit pneumatischen Flöten und Harmonikas, die mit einem Vorrat an komprimierter Luft funktionieren so dass der Musikant nicht mehr rein blasen muss.
Stattdessen soll er hin und wieder mit dem Spielen aufhören und den Luftvorrat mit der Fahrradpumpe auffüllen.
Wenn man schon nicht ständig pusten will, soll man sich doch einfach ein anderes Instrument wählen, statt sich mit Gewalt ein neues auszudenken. Wie wäre es denn mit einer Ziehharmonika oder einem Dudelsack. Da muss man auch nicht ständig pusten und man kann trotzdem OHNE Pumppause weiterspielen.
Sie sahen im Park auch Knirpselinen mit Tamburins die zwar die üblichen Schellen hatten, aber statt der Trommelfläche war eine Harfe in der Mitte.
Das ist doch mal eine kreative Idee wo bei ich mir nicht sicher wäre ob die Schellen nicht das Harfenspiel stören könnten. Interessant auch dass Nossow die Harfe immer wieder mal als ‚das‘ Instrument für Knirpselinen anführt.

Am Abend landeten sie zufällig bei einem Open Air Theater und setzten sich um die Vorstellung anzusehen.
Als erstes trat ein Verwandlungskünstler auf, der so gut war, dass Nimmerklug und Buntfleck anfangs gar nicht mitbekamen, dass das immer dieselbe Person ist.
Sie hatten ja auch nicht aufgepasst, was der Ansager gesagt hatte. Da sie bei der nächsten Ansage auch wieder nicht aufpassten, dachten sie dann dass die nächste Nummer immer noch der Verwandlungskünstler ist.
Das war recht peinlich für Pünktchen und zum Ende der Vorstellung hin konnte sie nicht mehr so recht lachen, obwohl lustige Nummern dabei waren.
Nach der Theatervorstellung war es schon spät am Abend. Sie fuhren mit einem Knopftaxi zurück zum Hotel.
Dabei sahen sie, dass es in der Stadt so hell war, weil die Häuser alle mit Leuchtfarben gestrichen waren, die das Tageslicht speicherten und nachts wieder abgaben.
Alles war genauso bunt wie am Tag und die Farben leuchtete von selbst. Schöne Idee aber leider klappt das auch heute noch nicht so gut. Die in dem Buch beschriebenen Nachleuchtfarben leuchten gibt es nicht in allen Farben und sie leuchten auch nur eine kurze Zeit.

18. Im Architekturkomitee

Um zum Architekturkomitee zu fahren, rief Würfel an einer Rufsäule per Knopfdruck ein vollautomatisches Taxi.
Es hatte ein Gedächnisgerät, das sich merkte, wie es an eine bestimmte Adresse kam. Heutzutage nennt man das Navi.
Das Auto besaß auch einen Ultraschall Radar, um nicht gegen Hindernisse zu fahren (ähnlich einer Fledermaus) und eine Kamera um an roten Ampeln anzuhalten.
Eigentlich gibt es das alles mittlerer weile, aber leider noch nicht preiswert genug.

Bei Komitee referiert erst mal der Architekt Drehflasche über Kreiselhäuser, was sich mit einem Wort zusammenfassen läßt: langweilig.
Buntfleck schlief ein, obwohl ihn Pünktchen anstieß. Auch Nimmerklug musste mit dem Schlaf. Schließlich war er fertig und andere Architekten kamen zu Wort. Sie zählten die Nachteile für die Bewohner auf, die durch das ständige Drehen keinen vernünftigen Biorhythmus mehr haben.
Diese Streiterei war für Nimmerklug schon bedeutend spannender. Da aber der schlafende Buntfleck immer wieder vom Stuhl rutscht und anfing zu schnarchen, trugen Nimmerklug und Pünktchen ihn raus.