Archiv der Kategorie: Nimmerklug in Sonnenstadt

17. Die Begegnung mit Würfel

Während die Polizisten ein paar Minuten berieten was sie mit ihm anstellen sollen, wurde er in einem leeren Zimmer eingesperrt.
Das Eingesperrt sein empfand er als so schrecklich, dass er unbedingt fliehen wollte, doch die Fensterscheibe war zu dick, als dass er sie zerschlagen konnte.
Draußen sah er seine Freunde. Er verstand nicht was sie sagten aber Pünktchen schwenkte einen Stock und er erinnerte sich dass er einen Zauberstab hatte.
Damit wünschte er sich „dass die Mauern der Polizeiwache einstürzen“
Leider traf dabei ein Ziegelstein den Polizisten Pfeifstengel am Helm. Er war gerade beim Zaubern in das Zimmer hineingegangen um Nimmerklug freizulassen.
Wie er Nimmerklug, Pünktchen und Buntfleck fliehen sah, rannte er hinterher. Da er aber so schlimme Kopfschmerzen hatte, gab er bald auf.
Nach der wilden Verfolgungsjagd, setzen sich die drei Blumenstädter auf eine Bank, um sich auszuruhen und um Brause aus einem nahen Brausekiosk zu trinken.
Nach einer Weile dachte Nimmerklug ihm sei schwindlig. Buntfleck vermutete dass er einen Brauserausch, wegen der vielen Kohlensäure, hat.
Als Nimmerklug erzählte das er das Gefühl hat, dass sich das Haus vor ihnen dreht, sahen sie es auch und glaubten ebenfalls ihnen sei schwindlig. Das hörte ein vorbei kommender Knirps und erkannt daran dass sie Touristen sind, denn Sonnenstädter wissen dass das ein Kreiselhaus ist, das sich langsam drehte.
Das hatte sich der Architekt Drehflasche ausgedacht, so dass die Sonne in jedes Zimmer im Haus gleich viel hinein scheint.
Und was ist wenn ich ein Schlafzimmer möchte in das keine Sonne scheint? Dann darf ich da nicht wohnen?!
„Erstaunlich“ rutschte es Buntfleck heraus!
Nachdem die drei Reisenden sich dem Architekten Würfel vorgestellt hatten, zeigte er ihnen noch mehr Hauser Stufenhäuser mit Fließbänder statt Rolltreppen, noch höhere Kreiselhäuser und ein Haus aus Halbkugeln mit halbkreisförmigen Fenster. Sie sahen auch Häuser die aussahen wie z.B. übereinandergestellte Fässer, ein Klavier, eine Trommel oder wie ein Blumentopf. Am seltsamsten war ein Lufthaus, das an einem riesigen Luftballon hing. Würfel zeigte auch schiefe und zickzack Häuser, meinte aber dass man daran nicht lange wohnen kann ohne dass sich der Charakter negative verändert.
Hundertwasser war zwar schon ein bekannter Künstler aber doch noch gar nicht als Architekturdoktor unterwegs?!
Er wollte ihnen auch noch Häuser mit neuen Baustoffen zeigen, wie z.B. feuerfesten Schaumstoff, witterungsbeständiger Pappe, oder gepressten Erbsenschoten, doch da fiel ihm ein dass er zu einer Sitzung des Architekturkomitees musste und lud die drei auch dazu ein.
Die Werkstoffe gibt es jetzt alles schon, aber gab es das auch schon als dieses Buch geschrieben wurde?

18. Im Architekturkomitee

Um zum Architekturkomitee zu fahren, rief Würfel an einer Rufsäule per Knopfdruck ein vollautomatisches Taxi.
Es hatte ein Gedächnisgerät, das sich merkte, wie es an eine bestimmte Adresse kam. Heutzutage nennt man das Navi.
Das Auto besaß auch einen Ultraschall Radar, um nicht gegen Hindernisse zu fahren (ähnlich einer Fledermaus) und eine Kamera um an roten Ampeln anzuhalten.
Eigentlich gibt es das alles mittlerer weile, aber leider noch nicht preiswert genug.

Bei Komitee referiert erst mal der Architekt Drehflasche über Kreiselhäuser, was sich mit einem Wort zusammenfassen läßt: langweilig.
Buntfleck schlief ein, obwohl ihn Pünktchen anstieß. Auch Nimmerklug musste mit dem Schlaf. Schließlich war er fertig und andere Architekten kamen zu Wort. Sie zählten die Nachteile für die Bewohner auf, die durch das ständige Drehen keinen vernünftigen Biorhythmus mehr haben.
Diese Streiterei war für Nimmerklug schon bedeutend spannender. Da aber der schlafende Buntfleck immer wieder vom Stuhl rutscht und anfing zu schnarchen, trugen Nimmerklug und Pünktchen ihn raus.

19. Im Theater

Nimmerklug und Pünktchen trugen Buntfleck in den nächsten Park zu einem Springbrunnen, um ihm mit Wasserspritzern zu wecken.
Im Park beobachteten sie auch Musiker mit pneumatischen Flöten und Harmonikas, die mit einem Vorrat an komprimierter Luft funktionieren so dass der Musikant nicht mehr rein blasen muss.
Stattdessen soll er hin und wieder mit dem Spielen aufhören und den Luftvorrat mit der Fahrradpumpe auffüllen.
Wenn man schon nicht ständig pusten will, soll man sich doch einfach ein anderes Instrument wählen, statt sich mit Gewalt ein neues auszudenken. Wie wäre es denn mit einer Ziehharmonika oder einem Dudelsack. Da muss man auch nicht ständig pusten und man kann trotzdem OHNE Pumppause weiterspielen.
Sie sahen im Park auch Knirpselinen mit Tamburins die zwar die üblichen Schellen hatten, aber statt der Trommelfläche war eine Harfe in der Mitte.
Das ist doch mal eine kreative Idee wo bei ich mir nicht sicher wäre ob die Schellen nicht das Harfenspiel stören könnten. Interessant auch dass Nossow die Harfe immer wieder mal als ‚das‘ Instrument für Knirpselinen anführt.

Am Abend landeten sie zufällig bei einem Open Air Theater und setzten sich um die Vorstellung anzusehen.
Als erstes trat ein Verwandlungskünstler auf, der so gut war, dass Nimmerklug und Buntfleck anfangs gar nicht mitbekamen, dass das immer dieselbe Person ist.
Sie hatten ja auch nicht aufgepasst, was der Ansager gesagt hatte. Da sie bei der nächsten Ansage auch wieder nicht aufpassten, dachten sie dann dass die nächste Nummer immer noch der Verwandlungskünstler ist.
Das war recht peinlich für Pünktchen und zum Ende der Vorstellung hin konnte sie nicht mehr so recht lachen, obwohl lustige Nummern dabei waren.
Nach der Theatervorstellung war es schon spät am Abend. Sie fuhren mit einem Knopftaxi zurück zum Hotel.
Dabei sahen sie, dass es in der Stadt so hell war, weil die Häuser alle mit Leuchtfarben gestrichen waren, die das Tageslicht speicherten und nachts wieder abgaben.
Alles war genauso bunt wie am Tag und die Farben leuchtete von selbst. Schöne Idee aber leider klappt das auch heute noch nicht so gut. Die in dem Buch beschriebenen Nachleuchtfarben leuchten gibt es nicht in allen Farben und sie leuchten auch nur eine kurze Zeit.

20. Nimmerklug und seine Freunde werden mit dem Ingenieur Bolzen bekannt

Am nächsten Morgen las Nimmerklug erschrocken in der Zeitung von seiner Flucht aus der Polizeistation und dass nach Pfeifstengel und ihm gesucht wird.
Als es dann klingelte, dachte Nimmerklug schon, dass die Polizei ihn abholen will, aber es war nur Würfel der den Stadtrundgang fortsetzen wollte, den sie wegen dem Architekturkomitee unterbrochen hatten.
Auf dem Weg zur Schaffensstraße hielt dann plötzlich ein Auto neben ihnen. Der Ingenieur Bolzen, ein Bekannter von Würfel, stieg aus.
Er bot an sie zur Schaffensstraße zu fahren und unterwegs noch die Kleiderfabrik zu zeigen.
Das war eine sehr rasante Fahrt denn Bolzens stromlinienförmige Auto hatte einige Extras.
Es konnte über andere Autos springen, auf dem Wasserfahren und wie ein Hubschrauber fliegen. So ein Fahrzeug darf es aber nicht zu häufig geben. Wenn alle wild umher rasen dürfte es mehr Unfälle geben und noch länger dauern bis man ankommt.
Buntfleck der auf dem Beifahrersitz saß bekam es mit der Angst zu tun und fragte unterwegs nacheinander nach Sturzhelm, Rettungsring und Fallschirm.
Während des Flug entlang des Flusses meinte Bolzen doch glatt, dass man keinen Fallschirm bräuchte, weil man ja einfach ins Wasser springen könnte.
Bei hohen Geschwindigkeiten oder großer Höhe kann aber auch ein Fall ins Wasser gefährlich sein.
Am Ende der Fahr freuten sich die mitfahrenden Knirpse richtig, dass die Fahrt zu ende war. Unterwegs hatten sie beim Flug noch Sonnenbatterien (Solarzellen) auf den Dächern gesehen. Nimmerklug fragte warum die dort sind und Bolzen antwortete:
Weil dort keiner herum läuft und sie dort keinen stören und weil sie dort am meisten Sonne abbekommen.
Ein halbes Jahrhundert später haben wir es noch immer nicht geschafft die Dächer zu pflastern.