Pfeifstengel lag im Krankenhaus und alle dachten er heißt Fladen, bis er eines Tages eine Zeitung in die Hand bekam, in der stand dass Pfeifstengel gesucht wird. Da sagte er dem Arzt, dass er der Gesuchte sei.
Zu erst glaubte ihm der Arzt Kaltwickel nicht und dachte dass sich der Patient das nur einbildet, wegen der Kopfverletzung. Trotzdem ging er zur Sicherheit zu der Adresse, die in Fladens Fahrerlaubnis stand. Als er dort den echten Fladen traf, glaubte der Arzt Pfeifstengel und rief die Zeitungsredaktion an.
Der Reporter interviewte Pfeifstengel und alle Beteiligten, wie den Polizist Wachkugel und den Arzt Kaltwickel, bevor er dann am nächsten Tag einige Artikel in der Zeitung veröffentlichte.
Nimmerklug war im Schachstädtchen als ihm Feinfädchen die Zeitung mit der Neuigkeit brachte.
Als er las dass Pfeifstengel gesagt hatte, dass ein Zauberer mit einer gelbgrünen Hose seinen Zauberstab geschwungen und die Mauern zum Einsturz gebracht hat, bekam er Angst und verdeckte sich die Hose mit der Zeitung.
Doch dann wies ihn Feinfädchen daraufhin, dass mittlerer weile viele Knirpse gelbe Hosen tragen, da das modern ist, und außer dem wissen doch alle dass es keine Zauberer gibt.
Zudem stand in der Zeitung noch ein Zitat des Doktor Kaltwickel, der meinte dass sich Pfeifstengel den Zauberer bestimmt nur wegen der Kopfverletzung einbildet, und dass er noch so lange im Krankenhaus bleibt, bis er diese Zwangsvorstellung aufgibt.
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24. Nimmerklug bekommt das Schachfieber
Nimmerklug spielte ein paar Partien gegen den besten Schachautomat, aber er verlor immer wieder.
Dann traf er Feinfädchen aus der Kleiderfabrik wieder. Sie erklärte ihm dass es unterschiedlich gut spielende Schachautomaten gab. Nimmerklug probierte alle aus, aber er konnte nur gegen den Schwächsten gewinnen. Feinfädchen erzählte auch, dass man alles was man braucht, wie z.B. Kleidung, einfach aus den Läden mitnehmen kann, denn alle Knirpse arbeiten so effizient dass für alle mehr als genug da ist.
Wenn das mal nur so einfach funktionieren würde. Meistens wollen die Menschen das was sie gerade nicht bekommen können.
Nimmerklug erzählte, dass in Blumenstadt noch viel über Tauschhandel läuft, oder man vieles selber machen muss.
Pünktchen und Buntfleck waren währenddessen in der Rummelstadt, Sie vergnügten sich mit den 1960 üblichen Attraktionen wie Drehtunnel, Teufelsrad und Zerrspiegel.
Die einzige ungewöhnliche Attraktion waren Autostühle die mit Atomkraft angetrieben und mit Gedanken gesteuert werden. Atomkraft! Das würde die Grünen heutzutage kopfstehen lassen, selbst wenn es nur mit radioaktiven Isotopen betrieben werden würde. Ach ja und die Gedankensteuerung haben sie bis heute immer noch nicht hinbekommen. Was dem beschriebenen Gerät noch am nächsten kommt sind Segways.
Pünktchen und Buntfleck fanden es so schön, dass sie von nun an täglich im Rummelstädtchen waren. Währenddessen traf sich Nimmerklug jeden Tag im Schachstädtchen mit Feinfädchen um Schach zu spielen. Er hatte das Schachfieber bekommen.
23. Nimmerklug wird wieder von seinem Gewissen gequält.
Die nächsten Tage wollte Würfel den Blumenstädter Knirpsen, Nimmerklug und seinen Freunden, immer wieder die Schaffensstrasse zeigen, aber Bolzen machte mit ihnen verschiedene Fabrikbesichtigungen.
Sie sahen eine Möbelfabrik in der die Möbel komplett aus Löwenzahn-Plaste hergestellt wurden. Auch die Teile, die wie Holz oder Metall aussahen, wurden aus Plaste hergestellt und alles was weich sein sollte, wurde auch aus synthetischem Schaumstoff hergestellt.
Es wurden sogar aufblasbare Möbel produziert, die ideal für Umzüge sind. Aber doch nicht zum Wohnen!
In der Radio und Fernseherfabrik wurden auch große Geräte für Kinos produziert. Kinos funktionieren in Sonnenstadt ähnlich wie Fernseher. Also ohne Filmrollen!
Die Filme werden von einer zentralen Stelle gesendet und können dadurch in den Kinos ohne großen materiellen oder personellen Aufwand gezeigt werden.
Jetzt, ein halbes Jahrhundert nach der Veröffentlichung dieses Buchs, sind wir fast so weit mit der digitalen Distribution. Dann wird es noch häufiger die Ein-Man-Multiplex-Kino geben, wo eine Person an der Kasse steht, die Karten verkauft das Geld für Popcorn/Cola abkassiert und gleichzeitig das Abspielen der Filme auf Monitoren überwacht, die von einem zentralen Server gestreamt werden.
In der Bücherfabrik sahen sie Spielzeugbücher mit innovativen Formen wie z.B. Schirme, Ziehharmonika, Rollen und Faltpappen.
Sie sahen auch eine besonders schnelle Druckmaschine in der die Druckfarbe zerstäubt wird und durch elektrische Aufladung auf das Papier gebracht werden. Das erinnerte mich irgendwie an einen Laserdrucker den es 1960 noch nicht gab. Seit 1937 gab es zwar Fotokopierer, die mit einem ähnlichen Verfahren Farbe auf das Papier bringen, aber der Laserdrucker wurde erst 1970 erfunden
Abends gingen sie nach den Besichtigungen ins Kino oder Theater. Des Nachts wird Nimmerklug von seinem Gewissen gequält, weil er sich freute dass Pfeifstengel nicht gefunden wird. Zum Glück für Nimmerklug, ließen Würfel und Bolzen ihm und seinen Freunden keine Gelegenheit für trübe Gedanken.
Bolzen brachte sie ständig zu Fabrikbesichtigungen und Würfel wollte ihnen immer Häuser zeigen. Die zwei stritten sich sogar schon regelrecht um die Besucher.
Aber eines Morgens waren sie weg. Flunder hatte sie in den Vergnügungspark Sonnenpark gebracht.
In dem Park gab es ein Sportstädtchen mit Plätzen für Sportwettkämpfe, das Wasserstädtchen mit Wasserbecken zum Baden und Bootfahren, das Theaterstädtchen mit Kinos und Theater, ein Rummelstädtchen mit Rummelattraktionen, sowie das Schachstädtchen.
In dem Schachstädtchen konnte man Vorträge über Schach hören an Schachturniere teilnehmen, im Simultan-Schach gegen erfahrene Schachspieler antreten, oder gegen Schachautomaten spielen. Es wurde korrekt vorhergesagt dass die besten Schachautomaten mit dem Wissen der besten Schachspieler gefüttert werden, und dann gewinnen sie, da die Automaten konstanter spielen.
Nimmerklug probierte auch gegen den größten und besten Schachautomat zu spielen.
22. Die Abenteuer des Polizisten Pfeifstengel
Nachdem Pfeifstengel wegen seinen Kopfschmerzen die Verfolgung abbrach beschloss er nach Hause zu gehen. Zum Glück war das Kreiselhaus in der er wohnte gleich in der Nähe der Polizeiwache.
Da er aber an diesem Tag zu einer anderen Zeit nach Hause ging als üblich lief er versehentlich in den falschen Hauseingang des Kreiselhauses.
Er ging dann denselben Weg wie er sonst in seinen Hausaufgang gehen würde landete dann aber in einer fremden Wohnung von zwei Berufkraftfahrer die zur Zeit nicht zu hause waren.
Noch ein Grund warum man keine kreiselhäuser bauen sollte. Und wer glaubt dass man den Eingang nicht verwechseln kann dem kann ich nur sagen dass dies in Neubausiedlungen häufiger vorkommt als man denkt. Aber spätestens wenn der Schlüssel (hoffentlich!) nicht passt sollte man sich das Namenschild genauer ansehen.
Er wunderte sich noch, dass alles etwas anders aus sah, aber aufgrund seiner Kopfschmerzen legte er sich einfach schlafen.
Er schlief 25 Stunden, (während der er bei sich zu Hause gesucht wurde,) bevor er in die Küche ging, um sich mit dem Essenlift etwas zu bestellen.
Die Küche war sicherlich auch eine standardisirte Einrichtung, so dass ihm nicht auffiel dass er in einer fremden Wohnung war.
Heutzutage benutzt man einen Essenslift nur wenn man auf der selben Etage nicht genug Platz für eine Küche hat. Vor ein paar Jahrhunderten erfand man diesen Lift um die Lieferung, von der Küche zu den räumlich getrennten Herrschaftsräumen, zu beschleunigen und gleichzeitig den persönlichen Kontakt mit dem Personal zu vermeiden.
Im Sozialismus gab es dagegen die Idee das Kochen eine Arbeit wäre, von der alle möglichst stark befreit werden sollten, z.B. durch gemeinschaftliches Essen. Das sollte auch gleichzeitig die gesellschaftlichen Kontakte stärken.
Dementsprechend wurden z.B. in Ostdeutschland die Küchen in den Neubauwohnungen auch recht klein geplant. Ein Essenslift der das Essen aus dem nächsten Restaurant liefert ist dann nur noch die Extrapolation dieses Trends.
Nachdem Essen legte er sich Schlafen, bis er am Abend von den Besitzern der Wohnung geweckt wurde.
Pfeifstengel verließ daraufhin fluchtartig die fremde Wohnung. Dabei nahm er aber versehentlich die Jacke vom Berufskraftfahrer Fladen mit, statt seiner eigenen.
Schließlich stolpert Pfeifstengel auf dem Gehweg vor dem Haus über einen Draht, den die Esel gespannt hatten. Dabei verletzte er sich so schlimm am Kopf, dass er bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Um seine Identität festzustellen schaute man in die Jacke, die er trug, und vermutete dass er der Kraftfahrer Fladen sei.
Als dann die Polizisten im Krankenhaus anriefen, ob Pfeifstengel eingeliefert wurde, wurde dies immer noch verneint. Pfeifstengel war damit unauffindbar.
Das ist tatsächlich die einfachste Methode wenn man jemanden für ein paar Tage verschwinden zu lassen will.
Einfach mit einer falschen Identität ins Krankenhaus einliefern lassen. Am besten noch in eine Psychatrie, wo seine Beteuerungen, dass er jemand anderes ist, auf taube Ohren stossen.